Wednesday, November 29, 2006

X-Mas is coming...aber richtig!

...das es in Fort Collins langsam aber sicher Richtung Winter geht, merkt man an verschiedenen Sachen. Zum Einen werden die hiesigen Eichhörnchen immer fetter und versuchen, in leicht panischer Manier immer mehr Nüsse zu verbuddeln. Zum Anderen packt der Ottonormal-Amerikaner, wenn die Nächte langsam länger werden, sein Weihnachtszeug aus und "verschönert" (!³) damit sein Haus...ich sage euch: Hardcore! Da werden Schwadronen von aufblasbaren Weihnachtsmännern und Rentieren, ganze Armeen von leuchtenden Drahthasen und bunten Lichterketten aufgefahren...jetzt weiß ich was richtiger Kitsch ist. Passend dazu haben wir heute den ersten richtigen Blizzard mit -18°C und 25 cm Neuschnee erlebt...viele Autos noch auf Sommerreifen unterwegs und nur sporadisch Räumfahrzeuge auf den Strassen...ich bin vorsichtshalber mal lieber zur Uni gelaufen und hab alle ausgelacht, die im Stau standen.
Um der vorweihnachtlichen Stimmung den gewissen vaterländischen Touch zu verpassen, hab ich mich entschlossen etwas deutsches Kulturgut in Form zweier "Stollen" den Amis nahe zu bringen. Vergiftungserscheinungen wurden mir von den Verkostern bisher nicht gemeldet...

Meine ersten selbstgebackenen Stollen...leicht improvisiert aber lecker. Es gab nämlich weder Bittermandelaroma noch Quark...stattdesen musste cottage cheese herhalten...

Sunday, November 26, 2006

Das Thanksgiving-Truthahn-Massaker

Nach guter alter amerikanischer Tradition haben uns Dena und Sven zu einem "oppulenten Thanksgiving-Schmaus" eingeladen...da ahnten wir noch nicht, wie oppulent das sein wird. Auf alle Fälle haben alle 7 Anwesenden ihren Teil zu dieser Fressorgie beigetragen. Sara und Alex das Gemüse, Ali original pakistanisches Hühnchen und meiner einer war für den Nachtisch zuständig. Sven hatte einen 8 kg Truthahn besorgt...von dem hätten lässig 16 Leute ohne Probleme satt werden können...naja. Wir aßen dann auf jeden Fall...von mittags um 1 bis abends um 9...so voll war ich schon lange nicht mehr! Zwischendurch die ein oder andere Diskussion über Transgressionskonglomerate oder die hiesigen seltsamen Menschen aber im Endeffekt drehte sich doch alles nur um das Eine: Futter! Nach Hause sind wir dann gerollt...nee nee, wir wurden gerollt!

Was mir schon die ganzen 2 Monate in denen ich hier bin seltsam erscheint: Ich nehme nicht zu...ganz im Gegenteil - Alex und ich nehmen sogar ab...was ja eigentlich, rein von den Erzählungen früherer USA-Legionäre (...nich wahr, Tiiin?) nie und nimmer möglich ist! Ich meine, es fällt mir schon schwer ein Kilo Äpfel für $4 zu berappen aber schließlich will ich ja nicht aussehen wie Helmut Kohl...

Deswegen zu guter Letzt ein kleiner Gassenhauer zur allgemeinen Erheiterung: "Willst du dicke Leute sehn musst du in den Wal-Mart gehn." Amen!

Dena ist übrigens Vegetarierin...gut für uns...mehr Fleisch!
Die ganze Meute...hier hatten wir alle noch Platz im Magen...
...hier nicht mehr!
Ein bissl Lokalpatriotismus muss auch mal sein!

Sunday, November 19, 2006

Was Amis richtig gut können…und was sie besser hätten lassen sollen…

Was sie besser hätten lassen sollen…
…Bier brauen.
…das gebrauchte Bier dann doch unter die Menschen bringen (Merke: US-Bier verstößt gegen die Genfer Konvention).
…Brot backen.
…Häuser bauen.
…Präsidenten aus Texas wählen.

Was sie richtig gut können…
…Erdnussbutter herstellen!
...Brownies und Cookies backen.
…sich NICHT gescheit anziehen.
…Klimaanlagen viel zu kalt einstellen.
…Partys.

Falls ich was vergessen habe wird das nachgereicht!

Thema Evolution am lebenden Studienobjekt im Zoo von Denver

Friday, November 17, 2006

Denver olé...!

...eigentlich sollten wir ja die Woche über fleissig arbeiten aber wenn uns der Ali anbietet mal mit nach Denver zu kommen - who cares? Grund für den 60 Meilen-Trip war...Trommelwirbel...die Einbürgerungszeremonie unseres lieben Ex-Pakistani. Da läuft ungefähr so ab: 300 Menschen, davon ungefähr 200 Mexikaner, sitzen bzw. stehen in einem Theater, hören sich Reden und als Höhepunkt eine Fernsehansprache von George "Mein Papa macht das schon" Bush an, heben den rechten Arm, sprechen eine geheimnissvolle Formel und, schwupps, sind sie Amerikaner. Als Highlight bekommt man nach der Zeremonie eine etwa 10 cm große US-Flagge und ein sehr offiziell aussehendes Zertifikat. Kehrseite der Medaille: Ali darf ab sofort keinen Minderheiten-Rabatt in seiner Pizzeria mehr verlangen.

Denver war übrigens toll...nicht die große Metropole aber 'ne nette Skyline, eine schicke Mall und ein Hardrock-Café, in dem ich mir dann auch mal einen $9-Burger genehmigt habe...wenn man schon mal da ist...

Denver-Downtown von der Interstate 25 aus gesehen (Jaja, ich hab den Himmel ein wenig "dramatisch" bearbeitet...)

16th Street Mall...sehr nett da!

Tuesday, November 14, 2006

Bowling for Columbine

Ja ja, dass man bei Wal Mart Munition Kaliber haumichblau kaufen kann, ist uns allen ja auch seit Michael Moore's "Bowling for Columbine" bewusst. Die berühmt berüchtigte Columbine High School, in dem das Massaker statt gefunden hat, ist auch gerade mal ne knappe Stunde von Fort Collins weg. Ich werde sie trotzdem nicht in mein Sightseeing-Programm aufnehmen...

So richtige Waffennarren kenne ich hier eigentlich auch nur einen...meinen Mitbewohner. Der liebe John hat neben seiner doppelläufigen Jagdflinte noch eine Kalaschnikow und eine M16 (die Knarre, mit der die Amis den Vietnamkrieg verloren haben) in seinem Waffenschrank rumstehen. Daneben noch das ein oder andere Pistölchen und, man vergesse nicht, ein etwa 1,50m langes Zweihandschwert neben seinem Computer. Vervollständigen tut diese eindrucksvolle Sammlung von "Meinungsverstärkern" diverses Ninja-Spielzeug...sowas wie Wurfsterne oder diese Teile, die man beim Rumscheudern immer an seine Eier bekommt...

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Wir waren bowlen...so richtig schön amerikanisch mit etwa 15 Graduate-Studenten aus unserer Fakultät. Alex und ich haben dann auch gleich mal in der ersten Runde alle deklassiert, wobei man ja eigentlich meinen sollte, dass Bowling amerikanischer Volkssport ist...spassig war's allemal, wobei ich wieder ein weiteres Highlight amerikanischer Bierbraukunst kosten durfte...wohl eher musste. Deswegen meine Warnung: Trinkt niemals Bud Light...das könnt ihr auch billiger haben - Morgenurin mit Regenwasser vermischt, ergibt dasselbe Ergebnis!

Zach, Alex und ich mit schlechtem US-Bier unter der hiesigen Supermarktketten-Flagge

"What's goin' on, pimp?"

Mal was stilistisches am Rande...

Thursday, November 09, 2006

Destination: Rawlins

Tja, liebendgerne hätte ich diesen Eintrag „Destination: Yellowstone“ genannt – leider hatte unser Wochenendtrip aber einen, sagen wir mal ’öligen’ Nachgeschmack. Aber alles zur seiner Zeit…

Yellwstone war auf alle Fälle klasse…wir hatten echt Glück, denn es war der letzte Tag im Jahr wo der Park überhaupt auf hatte. Unterwegs waren wir mit dem Subaru von Sara und Alex’ Wohnungsgenossin, Erin. Old Faithful, der wohl bekannteste Geysir der Welt war…na ja, sagen wir mal „kommerziell“. Der Rest des Parks war genial! Ich hatte ja gehofft nachdem wir dort waren geht der ganze Vulkan in die Luft und ich kann schöne Fotos machen (-; Nix war's...

Der Weltraum. Unendliche Weiten - Wie man sieht: Wenn Wetter kacke --> Ami bleibt lieber zu Hause = gut für uns!

Old Faithful - davor grasten in aller Seelenruhe 'ne Horde Bisons

Phallussymbole gibt es überall...auch im prüden Amerika

Der Grand Canyon des Yellowstone Rivers...der Hammer!

Wild-West-Feeling...inklusive dieser seltsamen stachligen Büschen, die in den alten Westernfilmen immer während eines Duells über die Strasse wehen...

Der Rückweg hatte dann seine Tücken. Irgendwo in der tiefsten Pampa von Wyoming (Wyoming doppelt so groß wie Ostdeutschland bei gerade mal 500.000 Einwohner) hat die altehrwürdige ’Reisschüssel’, der Subaru, gar seltsame Geräusche aus seinem Aggregat gehustet…da dachten wir uns, schaun’mer doch mal unter die Motorhaube…es war grauenhaft! Ich habe selten ein ungepflegteres Auto gesehen…und der Höhepunkt: Es war kein (nix – niente - nada) Öl mehr drin. Bis in den nächsten Ort (ein gewisses ’Rawlins’ – 9000 Eingeborene – 100 km in jede Himmelsrichtung nichts anderes als Pampa) haben wir es dann noch geschafft - Dort versucht (es war Sonntag) eine Werkstatt zu finden. War natürlich annähernd so erfolgreich wie bei Michael Jackson ein nicht-operiertes Körperteil zu finden. Na ja, wir haben dann auf alle Fälle drei Liter 20W-50 in die Kiste gekippt und gebetet, dass wir nach Hause kommen. Wir kamen nicht nach Hause. 5 Meilen nach berüchtigtem Rawlins hat der gute Subaru das letzte Mal gehustet und wir haben unsere Marke als großen Ölfleck auf der Interstate 80 hinterlassen. Klassischer Fall von Kolbenfresser. Gut, dass Alex ADAC-Plus Mitglied ist – so hatten wir die Möglichkeit von hiesigen Autoclub, genannt Triple A, kostenlos in das gute alte Rawlins geschleppt zu werden, wo wir dann leicht panisch versuchten Hilfe zu rufen. Ich erwähnte bereits, das wir in der tiefsten Pampa waren…also Handy-Empfang is ni! Wir haben uns dann an einer Telefonzelle anrufen lassen und ungefähr 3 Stunden mit Erin, der Besitzerin des abgekackten Wagens rumgeschnackt. Es war arschkalt und jetzt wissen wir auch warum Wyoming „The windy State“ genannt wird. Lange Rede kurzer Sinn – wir mussten uns ein Motelzimmer nehmen da uns Erin erst am nächsten Tag abholen konnte. Frustriert wie wir waren haben wir uns dann auch erstmal ’ne 4 Liter Weinflasche exellenten californischen Billig-Rosé-Weins gekauft und ’nen neuen lokalen Rekord in Frustsaufen aufgestellt.

Was lernen wir alle daraus? Nimm nie wieder ein Auto bevor du nicht unter die Motorhaube geguggt hast. Amen (-;

Wir haben uns sehr lange gefragt, ob diese beiden Kollegen nur frische Luft schnappen...

4 Liter schlechter californischer Rosé in 3 guten deutschen Köppen

Thursday, November 02, 2006

Hallo! Wien?

Der 31. Oktober ist in den Staaten zwar kein Feiertag aber irgendwie sind doch alle am feiern...und die Unfallquote verursachts durch Alleholeinfluss ist doppelt so hoch wie an anderen Tagen. Die einfach zu erklärende Ursache: Es ist Halloween...ich hasse Halloween!
John hat aus diesem Anlass ne Party gegeben...großartig verkleiden brauchte ich mich nicht - seh ja kacke genug aus (-; Also flux die Hälfte meines Bartes abrasiert und von Sara ein bissl tuntig die Haaren toupieren lassen - fertsch!
Beck's ist zwar kein Bier aber was besseres gab's nich. John markiert übrigens einen typischen "Redneck" aus den Südstaaten
Zugegebenermaßen war es dann eine doch ganz lustige Feier mit amerikanischen Trinkspielen bei denen ich immer verloren habe...
Unter den Kostümierten Menschen war unter anderenem der nordkoreanische Diktator Kim Jong Ill, Gonzo aus der Muppet Show und 2 Dirndl-tragende Grazien...sehr fesch!

Kim Jong Ill...den mögen sie hier besonders
Gonzo
Alex und Sara als...ich hab keine Ahnung...
Natürlich gehen die Kinder auch in den USA von Tür zu Tür und wollen Süsses haben...bei uns waren nur 3 von der Sorte da...und die sind, als ich sie auf deutsch zugenuschelt habe auch ganz flink wieder verschwunden...ich nix sprechen amerikanisch (-;